Falls ihr euch mal am Eigelstein herumtreibt, dann solltet ihr auf jedem Fall mal dem Greesberger einen kleinen Besuch abstatten. Was ihr über diese urige Veedelskneipe wissen solltet und warum ihr hier Wildfleisch kaufen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag unseres Kölner Brauhaus- und Kneipenblogs!
Woher kommt der Name?
Die Kneipe verdankt ihren Name dem Straßennamen. Doch wo mag der herkommen? Mit ein wenig Recherche lässt sich dank der gleichnamigen Traditionsgesellschaft "Große Karnevals-Gesellschaft Greesberger e.V. von 1852", die übrigens die drittälteste Gesellschaft im Kölner Karneval ist, erfahren, dass diese im ehemaligen Brauhaus "Zum Halve Mond" entstanden ist. Hier findet sich heute der dm-Drogeriemarkt, übrigens steht gleich daneben das schmalste Haus von Köln. Mit nur 2,56 Breite ist man hier schnell vorbeigelaufen, ohne es überhaupt bemerkt zu haben!
Aber zurück zur Geschichte. Die Gründer des Karnevalsvereins waren am Eigelstein ansässige Bauern, die vor den nördlichen Stadttoren den in Köln als Kappes bekannten Kohl anbauten - in einem Gebiet, das im Volksmund als Greesberg bekannt war. Und so lässt sich vermuten, dass der Name wohl hierher rührt.
Tradition im Veedel
Mittlerweile blickt das Greesberger schon auf ein paar Jahrzehnte Geschichte zurück. Die Betreiber führen übrigens auch das Dominikaner, das Flora 6 und seit ein paar Jahren auch das beliebte Lapidarium! Für euer Wohl an der Theke sorgt das Team um Ralf, Denise, Verena und Andreas. Das Publikum ist ebenso bunt wie die Stadt an sich. Hier treffen sich Studenten der nahegelegenen Musikhochschule, Schauspieler, Nachbarn, von alt bis jung ist alles dabei. Und gerade das macht den Charme des "Greesis" aus. Dass der Laden dazu auch noch in der Regel bis 4 Uhr morgens (oder länger) geöffnet ist, lockt auch die Nachtschwärmer gern noch auf einen Absacker hierhin.
Und ebenso vielfältig wie seine Gäste präsentiert sich auch das Lokal. Gemütliche Außengastronomie vor der Tür, uriges Kneipenfeeling im Thekenbereich und ein kleiner Saal zur Linken bieten reichlich Platz und Wohlfühl-Ambiente für jeden. Und hätte nicht einer neben mir auf dem stillen Örtchen erwähnt, wie "geil" er jenes hier findet, wäre ich wohl wieder rausgegangen, ohne die Edding-Kunstwerke von Generationen von Studenten zu würdigen, die in so starkem Kontrast zum Rest der Kneipe stehen. An der Theke findet sich auch die in Kneipen immer seltener werdende Glocke, durch deren Bimmeln man zur Lokalrunde einlädt. Mal ehrlich, wem ist das schon aus Unwissenheit passiert?
Immer einer zom Schwaade
Im Greesberger ist trotzdem jeder gleich. Mit Ralf lässt sich herrlich über die unterschiedlichsten Themen diskutieren und wenn das ein oder andere Anekdötchen ausgepackt wird, kann man sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Etwa wenn er erzählt, wie eine neue Kollegin einst eine bekannte Kölner Band als Gäste erkannte und ihn leise fragte, ob man deren Getränke nicht aufs Haus gehen lassen solle. "Warum? Die haben mehr Kohle als alle Gäste an der Theke zusammen!", war seine laute Antwort. Jeder Jeck ist anders. Im Greesberger ist trotzdem jeder gleich.
Und wie in jeder typischen kölschen Kneipe kommt man auch hier ruckzuck mit anderen ins Gespräch, ich etwa mit der fantastischen Uschi, bei der ich sofort an unsere Stadtpatronin denken muss. Liebe Grüße, Uschi! Und dann gibt es da noch eine Besonderheit, auf die ich näher eingehen möchte (außer den montäglichen Jazz-Konzerten!): Ihr bekommt hier auch was zu essen. "Unser Schinken-Käse-Toast!" meint Ralf, ich meine aber tatsächlich eher das Wildfleisch auf der Karte. Wild-Currywurst oder Wild-Schaschlik beispielsweise. Und wer sich vielleicht lieber was für später mitnehmen möchte, der bekommt hier auch gern seine Konservendose mit Gulasch vom Rind, Wildschwein, Reh, Hirsch oder Pute. Und das auch noch selbst erlegt (solange das Jagdglück hold ist) und vom erfahrenen Wildmetzger fertig zubereitet.
Das muss ich natürlich gleich mal testen. "Geh noch zum Rewe, hol dir ein paar Spätzle aus der Frischtheke, dann hast du in wenigen Minuten die perfekte Mahlzeit." empfiehlt mir Ralf mit Nachdruck. Gut, Empfehlungen sind dazu da, sie anzunehmen. Und was soll ich sagen? Die Wildsau überzeugt mich schon mal! Und da wir gerade bei Empfehlungen sind: Wenn euch unser Blog gefällt, dann liket ihn, teilt ihn, kommentiert ihn und empfehlt uns einfach weiter. Nicht nur zum Lesen, sondern natürlich auch gern, um mal eine Brauhaustour mit uns zu laufen! Wir freuen uns darauf, mit euch das Glas zu erheben. Jetzt geht aber erst mal ins Greesi und macht euch euren eigenen Eindruck. Prost!
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