Vielleicht kennt noch der ein oder andere die legendäre Brennerei Weiß am Rudolfplatz? Bis in die frühen 2000er hatte das Lokal seine beste Zeit. Hier traf sich hauptsächlich die Schwulenszene, die den Abend einläutete, bis man weiterzog auf die Schaafenstraße, in die Clubs oder Saunen unserer Stadt. Dann ging diese Ära zu Ende, das Haus stand lange Zeit leer, Versuche der Wiederbelebung scheiterten kläglich. Sehr schade, denn das Lokal ist wirklich schön. Doch seit vergangenem Jahr herrscht hier zum Glück wieder Leben: das Peters am Hahnentor hat seinen Einzug gehalten!
Eine neue Blütezeit der Brauhäuser
Die Zeiten ändern sich, das war schon immer so und das wird immer so sein. Aber wie heißt es so schön in unserem Kölschen Jrundjesetz: Et hätt noch immer jot jejange! Und so erleben wir eine neue Blütezeit der Brauhäuser, was wir von Cologne Guide gar nicht so verkehrt finden. Mit dem Peters im Hahnentor bieten sich so langsam auch entlang der Ringe schöne neue Möglichkeiten für eine ganz neue Brauhaustour entlang der Ringe. Wir halten euch auf dem Laufenden. ;-)
Kölsch-Brauerei auf Düsseldorfer Boden?
Doch jetzt erst einmal ein wenig zur Geschichte des Peters Kölsch. Wie sicherlich einige von euch wissen, war Peters lange Zeit eine der Kölsch-Sorten, die außerhalb Kölns gebraut wurde, nämlich in Monheim. Und im Jahr 1975 geschah das Unfassbare: Monheim wurde von Düsseldorf eingemeindet. Wir hatten also kurzfristig sogar eine gemeinsam Stadtgrenze mit der "bösen Stadt mit D"! Und ein Kölsch, das auf Düsseldorfer Grund gebraut wurde. Das ging so gar nicht! Also wurde geklagt und nach genau anderthalb Jahren war Monheim wieder eigenständig. Zum Glück. Die Brauerei wurde allerdings vor rund 20 Jahren verkauft. Mit den Brauhäusern bleibt uns die Familie Peters allerdings zum Glück erhalten.
Wiederbelebung mit Liebe zum Detail
Auf dem Peters Logo finden sich die Namen Peters & Bambeck, jedoch wurde trennte man sich im Laufe der Zeit vom Teilhaber Bambeck. Das Aushängeschild von Peters war und bleibt natürlich das Peters Brauhaus in der Altstadt, jedoch war eine Vergrößerung bereits vor Corona angestrebt. Doch das Objekt am Hahnentor war nicht leicht zu bekommen. Der Besitzer des Hauses verweigerte sich dem Verkauf der Immobilie, die Pachtvorstellungen waren vielen Gastronomen zu hoch. Nach seinem Tod konnte sich die Erbengemeinschaft schließlich zu einem Verkauf entscheiden, man wurde sich mit der Familie Peters einig. Endlich konnte die schöne Location wieder mit Gastronomie-Leben bereichert werden!
Naja, fast. Denn erstmal kam Corona. Aber auch hiervon ließ man sich nicht abhalten. Mit viel Liebe zum Detail, wie wir es schon vom Brauhaus in der Altstadt gewohnt sind, wurde das Haus auf Vordermann gebracht. Im Oktober vergangenen Jahres erfolgte schließlich die feierliche Eröffnung. Das Peters am Hahnentor besticht nicht nur mit seiner fantastischen Brauhausküche (Achtung, Pommes gibt es hier nicht, wir bleiben schön bei traditioneller Küche!), auch die Einrichtung ist natürlich typisch Brauhaus-getreu. Die Innenarchitektur gestaltete der Senior des Hauses, Hans Peters, selbst. Und wie im Original in der Mühlengassse, gibt es auch hier ein imposantes Wandgemälde mit bekannten kölschen Persönlichkeiten. Und gleich am Eingang begrüßt euch wie auch in der Altstadt Heinz Köbes, zur Geschichte der Heinzelmännchen können wir euch auch gern noch ein wenig erzählen, wenn wir gemeinsam ins Peters einkehren!
Kölsches Jeföhl, kölscher Karneval
Das Haus lockt mit regelmäßigen kölschen musikalischen Veranstaltungen, mit seinen 180 Sitzplätzen findet sich bestimmt auch für euch noch das richtige Plätzchen. Und die Outdoor-Liebhaber wird es freuen, hier ganzjährig auf der Terrasse Platz nehmen zu können. Wer es dann an Karneval ein wenig gesitteter mag, der ist im Peters am Hahnentor auch gut aufgehoben. Hier wird Wert darauf gelegt, nicht zum Ballermann zu verkommen, sondern schön gediegen op kölsch ze fiere! In diesem Jahr am 11.11. singen hier übrigens Micky Brühl und Marita Kölner für euch!
Fazit: Vorbeischauen lohnt sich!
Das Team rund um Uwe Esser, der beide Häuser betreut, kennt ihr übrigens zum Teil auch noch aus der Altstadt, etwa Patrik, der sich sicher freut, mal den ein oder anderen Altstadt-Gast auch hier wieder sehen zu dürfen. Aber auch wer das leckere Peters Kölsch bislang nur aus der Bügelflasche kennt, sollte dem neuen Laden unbedingt mal einen Besuch abstatten. Und bis wir eine neue Tour entlang der Ringe konzipiert haben, könnt ihr uns gern auf eine unserer Touren durch die Altstadt begleiten oder aber den Eigelstein entlang auf unserer Krätzjer-Tour mit Hans Breuer. Wir freuen uns auf euch!
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