"Halt fass do kölsch Boor
Bliev beim Rich
Et fall söss ov sor"
So steht es gemeißelt in die Eigelsteintorburg, gleich unter dem Bildnis des Kölner Bauern. Übersetzt bedeutet es: "Halt fest, du kölscher Bauer, bleib auf der Seite des Reichs, in guten wie in schlechten Zeiten." Eigentlich sollte dieser Ausspruch die Kölner Bauern ans Preußische Reich binden. Warum denen das wichtig war? Nun ja, für uns Kölner war auf die Bauern immer Verlass. Sie haben uns in den wichtigsten Schlachten stets unterstützt. Die Schlacht von Worringen ist hier wohl das beste Beispiel. Doch wenden wir uns nun einem wunderbar traditionellen Brauhaus gleich in der Nähe zu: "Em Kölsche Boor"!
Der Eigelstein in Gaffel-Hand
Erstmal erwähnt wurde das Brauhaus an dieser Stelle im Jahre 1760, damals unter dem Namen "Zum Elephanten". Später wurde es in Anlehnung an das benachbarte Gässchen Im Stavenhof umbenannt zu "Stavenbräu". 1907 erst kam der Name "Em Kölsche Boor" auf, der bis heute überdauert hat. Von 1953 bis 2020 wurde hier Gaffel Kölsch ausgeschenkt, die Gaffel Brauerei prägte zu dieser Zeit das Bild des Eigelstein. Noch bis vor wenigen Jahren fand sich auf dem Eigelstein praktisch eine reine Gaffel-Kölsch Kultur. "Em Kölsche Boor" diente hier lange als das Aushängeschild der Gaffel Brauerei, bis sich das Augenmerk 2008 auf das neu eröffnete Gaffel am Dom richtete.
Seit 2020 ist das Brauhaus nun unter der Leitung der Brauerei Zur Malzmühle, seitdem fließt hier nun das malzbetonte Mühlen Kölsch durch die Leitung. Das Brauhaus bietet ordentlich Platz, bis zu 320 Plätze finden sich hier, draußen nochmal 120 zusätzliche Plätze bei schönem Wetter. Und seit der Eigelstein größtenteils zur Fußgängerzone geworden ist, sitzt es sich hier auch wirklich sehr angenehm. Perfekt für den beliebtesten Volkssport der Deutschen (wir nehmen uns hier nicht aus!): Das Beobachten von Passanten! Der geräumige Eigelstein-Saal eignet sich hervorragend für Veranstaltungen für bis zu 100 Personen. Und für alle, die bei dem warmen Wetter eine Abkühlung brauchen: das Haus ist klimatisiert, also perfekt, um mal an der Theke ein oder zwei schnelle Kölsch zu trinken und sich etwas abzukühlen!
Die Leidenschaft im Blut, die Historie im Haus
Die Leitung des Hauses obliegt Olaf, der bereits seit über 10 Jahren im Dienste der Malzmühle steht. Dass Olaf die richtige Einstellung zum Produkt Kölsch mit sich bringt, spiegelt sich auch in seinem Spitznamen Kölschgott wider, den er mit Stolz trägt. Als die Brauerei den Kölsche Boor übernahm, war Olaf von der ersten Stunde dabei und schwang auch den Pinsel! An den wunderschönen Wandgemälden war er allerdings nicht beteiligt. Jedoch sind allein die schon einen Besuch im Haus wert!
Nicht nur das kleinere Bild im vorderen Bereich mit lustigen Sprüchen zum Bierkonsum ist ideal für schöne Fotos, im hinteren Bereich findet sich ein meterlanges, imposantes Gemälde mit historischem Bezug.
Die Darstellung der Ehrung der Bauern und ein Blick auf das mittelalterliche Köln mit seinen noch bestehenden Festungsmauern entlang der Rheinpromenade entführen uns in längst vergessene Zeiten. Bemerkenswert auch die riesigen Schiffe, die man eigentlich mehr der See-Schifffahrt zurechnen würde, die aber einst tatsächlich den Rhein rauf und runter schipperten. Von den Niederlanden bis nach Köln kamen sie, hier wurden die Waren, die sie transportierten, dann auf flachere Schiffe verladen. Vom Stapelrecht habt ihr vielleicht auch schon mal etwas gehört? Übrigens, wenn ihr mal Interesse an einer wunderbaren historischen Tour habt, dann kann ich euch den Harry von Kölngeflüster sehr ans Herzen legen!
Reichhaltiges Angebot für alle Geschmäcker
Seitdem der Kölsche Boor der Malzmühle gehört, findet ihr selbstverständlich auch die leckeren Schnäpse von Sünner hier. Und auch die unter euch, die alkoholfrei bleiben möchten, dürfen sich über die Auswahl an hauseigenen Limonaden "Kölsches Wasser" etc. freuen. Aber wir Kölsch-Liebhaber bleiben selbstverständlich bei unserem schönen, goldenen Vollbier! Im Speisenangebot des Hauses findet sich selbstverständlich eine schöne, rustikale Brauhausküche! Und wer Lust hat, darf sich hier auch über zwei Kegelbahnen freuen, die online oder vor Ort buchbar sind. Ich muss mal wieder kegeln gehen!
Was noch? Nun, einmal im Monat gibt es hier ein tolles Mitsingkonzert mit Kraad un Plaat und Karnevalisten dürfen sich auch im kommenden Jahr wieder auf die Brauhaus-Sitzung freuen. Aber noch viel wichtiger: Wir statten dem Kölsche Boor auch einen Besuch ab auf unserer Spezialtour mit Hans Breuer! Habt ihr schon gebucht?
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