Wir nehmen euch heute mit in ein auf den ersten Blick eher unscheinbares, kleines Museum und zu den „Ureinwohnern“ Kölns. Nicht weiter von der Brauerei zur Malzmühle, dem Treffpunkt der meisten unserer Touren, befindet sich das Museum. Ihr seid vielleicht schon mal an dem Gebäude vorbeigelaufen, habt es aber kaum wahrgenommen, denn das Museum befindet sich in einem recht unscheinbaren Wohnhaus zwischen Heumarkt und Waidmarkt. Eigentlich ist das Museum mehr eine kleine Außenstelle des Römisch-Germanischen Museums, das derzeit renoviert an.
Das Museum besteht nur aus einem Raum, hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck! Wenn ihr vor dem Start eurer Brauhaustour an der Malzmühle noch ein wenig Zeit habt, schau einfach mal vorbei – zumindest an jedem ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 17 Uhr. An diesem Tag kommen Kölnerinnen und Kölner sogar kostenlos rein! Zwar ist das kleine Museum somit nur selten ohne Voranmeldung geöffnet, es können aber auch Führungen für Touren gebucht werden.
Die Ubier und Römer kennenlernen
Was gibt es im Ubiermonument zu sehen? Das älteste Steindenkmal Deutschlands! Das Bauwerk ist das älteste Relikt, dass aus der Zeit der Römer in Köln übriggeblieben ist. Zumindest Reste davon. Das Ubiermonument selbst ist ein Steinturm, der mal 12 Meter hoch war.
Wozu der große Turm damals genutzt wurde, weiß niemand so genau. Vielleicht gehörte es zu einer Stadtbefestigung des Oppidum Ubiorum und stand an der Einfahrt zum Hafen der Ubier am Rhein. Es könnte ein Wachturm oder ein Leuchtturm gewesen sein, so ganz sicher sind sich die Historiker nicht.
Auf jeden Fall befand sich der Turm genau dort, wo später die südliche und östliche Stadtmauer der Römer zusammentrafen. Diese wurde aber erst einige Jahre später gebaut, nämlich um 50 n. Chr. Der Turm wurde also schon vorher gebaut, aber nie komplett fertiggestellt. Als die Römer dann ihre Stadtmauer gebaut haben, haben sie die Überreste des Turms einfach in ihre neue Stadtmauer integriert.
Im Museum gibt es außerdem einige Überbleibsel aus der Zeit der Römer und Ubier in Köln, die teilweise beim Bau von Häusern gefunden wurden. Das Highlight sind aber die 6 Meter hohen Mauerreste, die 1965 bei Bauarbeiten gefunden wurden.
Wer waren eigentlich die Ubier?
Die Ubier waren ein westgermanischer Stamm und wohl für ihre Zeit schon sehr fortschrittlich, was auch der römische Feldherr Caesar neidlos anerkennen musste. Die Ubier lebten zuerst auf der rechten Rheinseite und taten das auch, als die Römer zum ersten Mal hier aufgetaucht sind. Damals hatten sich die Ubier wohl schon ziemlich weit ausgebreitet, vielleicht sogar bis zur Ruhr.
Als Caesar in der Gegend unterwegs war, war er der Meinung, dass die Ubier das einzige germanische Volk war, das aus römischer Sicht zivilisiert war. Zum Beispiel hatten die Ubier schon eigene Schiffe. Also kamen beide wohl rasch ins Gespräch: Es gab Handel zwischen den Römern und den Ubiern und die Ubier hielten es für eine gute Idee, ihre Söhne zur Ausbildung zu den Römern zu schicken. Auch militärisch hielt man zusammen und ging gegen andere Germanenstämme vor.
In der Folge wurden die hier ansässigen Eburonen nahezu ausgelöscht. Der römische Statthalter in Köln, Marcus Vipsansius Agrippa, veranlasste dann, dass die Ubier auf die andere Rheinseite zogen. Erst dann entstand das Oppidum Ubiorum, der Hauptort der Ubier. Aus diesem Bereich wurde dann zunächst das Ara Ubiorum, dann später die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das spätere Köln. Als dann später die Franken das Regiment in der Region übernahmen, ging es mit den Ubiern endgültig zu Ende. Geblieben ist aber das Ubiermonument.
Auf jeden Fall ist das kleine, aber feine Museum einen Besuch wert! Schaut einfach mal vorbei. Da es nur ein paar Meter bis zur Brauerei zur Malzmühle sind, lohnt sich im Anschluss auf jeden Fall eine unserer Brauhaustouren! Hier erfahrt ihr dann noch mehr über die Geschichte unseres schönen Kölns.
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